Über uns

Neben Hugh Welbourn – unserem «Mastermind» – stellt sich hier der harte Kern des Teams vor, ohne den es diese innovativen Boote nicht geben würde.

Michael Aeppli

Anfangs der 2000er Jahre habe ich in relativ kurzen Abständen das Boot gewechselt. Ich rede von Sportbooten. Irgendwie wurde ich mit keinem richtig glücklich – selbst wenn die Regatta Resultate ok. waren.

Das beschäftigte mich zusehends und ich begann mir über die Hintergründe Gedanken zu machen:

  • Der Markt musste Boote entwickeln, die von ihrer Positionierung her eine grösstmögliche Zielgruppe abdecken, weil sonst die Gewinnschwelle nicht erreicht werden konnte. 
  • Diese Boote gaben vor, viel zu können und man musste dann entdecken, dass sie dafür nichts richtig gut konnten.
  • Unsere Seen in Mitteleuropa sind statistisch gesehen fast alle extreme Leichtwindreviere. Dafür waren diese Boote allesamt zu schwer. 
  • Das Argument, dass es für guten Sport nur darum geht, dass alle die gleichen Voraussetzungen haben, ob das Boot der Wahl nun gut segelt oder nicht, konnte ich nie akzeptieren. Mein Wunsch-Boot musste hervorragend segeln – ob in einer Regatta oder nicht. 
  • Und am Schluss eine Frage an mich selber: Wieso war ich so wählerisch was meinen Boots-Geschmack anging? Eigentlich bin ich sonst nicht wirklich ein Perfektionist.


Ich denke, dass mein damaliger «Frust» etwas damit zu tun hatte, dass ich während 12 Jahren keinen Fuss auf ein Segelboot setzte, sondern fast meine ganze Freizeit auf Windsurfern verbrachte und deren Entwicklung miterlebte. Diese Geräte steuert man mit dem Segel, mit den Füssen und mit Gewichtsverlagerung. Für falsche Einstellungen und andere Fehler kriegt man sofort die Quittung.

Was mir am besten gefiel war der Speed und der Umgang mit dem scheinbaren Wind und dabei hatte man nur das Nötigste unter den Füssen. Bei Booten suchte ich nun offenbar etwas Vergleichbares: Ich glaube das Adjektiv «agil» bezeichnet die Segelboote treffend, für die ich mich zunehmend begeisterte. Mit Akrobatik hingegen habe und hatte ich nichts am Hut. 

Guter Rat war teuer und meine vielen Segelmagazine gaben diesbezüglich nichts her, weil ich aus den verschiedensten Gründen keine Extremkonstruktion, kein Katamaran und keine Libera wollte. In unserer Mannschaft diskutierten wir oft und gerne über das «perfekte Sportboot» aber mehr als die üblichen Optimierungsmassnahmen fiel uns auch nicht ein. 

Ich glaube es war im Juli 2008 als ich auf eine Skizze stiess. Sie schlug vor, auf der Leeseite des Bootes einen Foil zu montieren, damit bei schneller Fahrt – also wenn es bläst – Auftrieb am Flügel entsteht und sich dieser als aufrichtendes Moment auf das Boot überträgt. Ein Flügel sollte also die bisherige Arbeit des Ballastes im Kiel übernehmen?

Mir leuchtete das ein. Ich schämte mich aber auch ein wenig. Auf die Idee hätte ich auch selber kommen können – andere taten das ja auch.
Ich fand dann aber rasch heraus, dass bei dieser Geschichte nur die Grundidee einfach ist, der Rest aber hochkomplex. Und das wiederum erklärte auch, wieso es diese Einrichtung noch nicht gab. 
Ich war immerhin schlau genug, sofort zu reagieren und den Urheber der Idee ausfindig zu machen. Dank Internet war dieser erste Schritt der einfachste und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

Hier kannst Du die spannende Geschichte von QuantBoats selber verfolgen. 

Eine Sache muss ich noch erwähnen:

Mit Max Schmid war ich damals bereits befreundet. Er war der Einzige, der den Mut oder die Tollkühnheit besass, bei diesem Abenteuer mitzumachen. Er hatte eine Werft, viel Erfahrung und er war begeisterungsfähig – so wie ich. So gründeten wir zusammen QuantBoats. Ich war vielleicht die treibende Kraft aber ohne ihn gäbe es QuantBoats nicht. Alleine hätte ich diese Reise nicht angetreten und heute bald 13 Jahre später, weiss ich auch wieso.

Maximilian Schmid Dipl.Ing FH

Sport war immer ein Thema für mich. Sei es um diesen selber zu betreiben, oder auch um zuzuschauen. Eleganz und Geschwindigkeit faszinierten mich ebenso, wie Kraft und Ausdauer. Ausgelebt habe ich mich in jüngeren Jahren in den Disziplinen Kunstturnen, Ski und Fallschirmspringen. 

Zum Wassersport kam ich über Freunde. Mein erstes Engagement fand ich als Crew auf einer «Lightning». Auch weil wir als Mannschaft gut harmonierten, hat mich dieser Sport nicht mehr losgelassen. Wohl auch deshalb, weil sportliches Können und technisches Verständnis für das Gerät sich bedingen. Das eine geht nicht ohne das andere. Das hat mich als Sportler und Ingenieur herausgefordert.

1977 habe ich deshalb mein Hobby zum Beruf gemacht und erst als Geschäftsführer und dann als alleiniger Inhaber die Werft
Bucher & Schmid AG geleitet. 

Dadurch konnte ich mich intensiver mit der Materie beschäftigen und über die Jahre gelange es mir, ein grosses Partner-Netzwerk und damit viel Know-How in fast allen relevanten Bereichen national und international aufzubauen. Gerade in Zeiten rascher technischer Veränderungen ist man auf Spezialisten angewiesen, will man die zahlreichen Anforderungen im Bootsbau und im Bootshandel erfolgreich bewältigen oder erfüllen. 

Branche und Technik haben sich ab Ende der 1990er Jahren stark entwickelt und neue Horizonte haben sich aufgetan. Insbesondere die Composite-Technologien erlaubten leichtere Konstruktionen, die schon bei wenig Wind schneller segelten, als die vorherige Bootsgeneration bei weit kräftigeren Winden.  Und in dieser Phase wollte es der Zufall, dass ich durch ein Projekt (betrieben durch Dritte) auch in Kontakt kam mit meinem heutigen Partner Michael Aeppli. 

Wir haben uns sofort gut verstanden, weil für uns beide der Begriff «Fertig» im Zusammenhang mit Segelbooten nicht existiert. Insbesondere haben wir uns daran gestört, dass der Markt Segel-Boote hervorbrachte, die als «Alleskönner» für eine grosse Zielgruppe angepriesen wurden aber am Ende nichts richtig gut konnten. Wir verstanden zwar, dass dafür (auch) ökonomische Zwänge verantwortlich waren aber Freude und die Lust damit zu segeln – zumal meistens bei leichten Winden – kam bei uns nicht auf. 

Ich hätte nie gedacht, dass unsere gemeinsame Reise im Sommer 2008 nach Südspanien am Ende zu einer Firmengründung führen würde.

Michi entdeckte bei der Lektüre seiner vielen Segelzeitschriften eine Erfindung und den Namen des britischen Designers – Hugh Welbourn. Hugh schlug vor, statt Tonnen von Blei «Foils» zu verwenden, um leichte und trotzdem stabile Boote zu realisieren. Das wollten wir uns ansehen. 

Damit begann unsere gemeinsame Zeit als «Manager» der Firma QuantBoats AG.

Es macht Spass und oft auch das Gegenteil davon, aber ich glaube hier für alle Beteiligten sprechen zu können: Unser Leben wurde mit dem Aufbau und dem Betrieb dieses «Start Up» nicht leichter aber reicher. Und was wir zusammen als Team eines Binnenlandes in der letzten Dekade weltweit geschafft und erreicht haben, muss uns zuerst jemand nachmachen. Daraus beziehe ich meine Motivation für die tägliche Arbeit.

Roger Moser

Ich kenne Michi und Max schon lange – die Schweiz ist klein und man kennt sich. Umso mehr nimmt man jedoch wahr, wenn etwas Aussergewöhnliches passiert und man angefragt wird, dabei zu sein. Das passiert ja nicht alle Tage. 

Anfänglich war ich einfach nur davon fasziniert, auf der Quant 28 zu segeln – ein Boot, das mit seinem Foil oft ziemlich anders funktionierte, als die «normalen» Sportboote, die wir kannten. Die Q28 war neu, leicht und versprach viel Potential. Dass es «Boxenstopps» und Arbeit für mich als Bootbauer gab, störte mich nicht. Auch die Reaktionen auf das neue Konzept waren interessant.
Die «Segelwelt» taxierte unser Experiment von «Super» bis «Überflüssig».
Wir gewannen von Anfang an fast alle Regatten und das machte es den Kritikern zunehmend schwerer. 

Seit ich beim Team dabei bin passieren immer wieder Dinge, an die ich gerne zurückdenke. In der zweiten Saison mit der Quant 28 erlebten wir am Start zum legendären Bol d’Or in Genf etwas, was man nie vergisst. Als vergleichsweise kleines Boot führten wir nach dem Start, bei ultraleichten Bedingungen das Feld von annähernd 500 Booten an – Katamarane eingeschlossen. Donna Bertarelli überliess uns für eine halbe Stunde «das Rampenlicht», ehe sie es schaffte auf ihrer D35 an uns vorbei zu düsen, das erste Einrumpfboot (Eine 47 Fuss Libera) brauchte hingegen volle 2 Stunden. Die Schleppe von Zuschauerbooten hinter unserem Heck war für uns neu und störte unsere Konzentration.
Die lange Regatta von ca. 22 Stunden beendeten wir mit unserem 8.5m-Böötchen schliesslich auf dem 7. Rang von ca. 450 Einrumpfbooten. Für viele sehr überraschend.

Ich beschloss damals, nie mehr auf langsamen Booten zu segeln. 

Aus der Quant 28 heraus entwickelten wir (wie immer zusammen mit Hugh Welbourn) die Quant 30 – eine zivilere Version der Q28 mit Bi-Foil-System. Eine Herausforderung auf diesem schmalen und offenen Boot war die Organisation des Layouts und die Entwicklung eines flexibleren Segelplanes. Etliche Reisen in die Werft nach England boten interessante Einblicke und neue Bekanntschaften. 

Was mir bei QuantBoats gefällt, ist die Art und Weise, wie Erfahrungen ins nächste Projekt einfliessen. So zeigte uns die Quant 28, dass Foils – richtig eingesetzt – ein mächtiges Instrument sind.

Und nach «Semi-Foiling» folgte in unserer Logik das «Full-Foiling» und damit die Quant 23. Die erste foilende Yacht, die schon als Prototyp den wichtigsten europäischen Yacht-Award gewann, machte uns weltweit bekannt. Interessant bei diesem Projekt, waren die Modifikationen, die vom Prototyp zum Serienboot führten. 

Das Segeln dieses neuen Apparates mit Scow-Shape war zweifellos ein weiterer Höhepunkt. Bei einem der ersten Probeschläge auf unserem Heimrevier, wurde ich bei einer Halse aus dem Boot geschleudert. Die Querbeschleunigung haben wir anfänglich total unterschätzt.

Die Quant 23 ist einfach ein geniales Schiff, das eigentlich alles kann und auch für «normale» Segler beherrschbar ist. Ich kenne kein anderes Sportboot, das bei Leichtwind schnell ist, als Foiler sehr früh abhebt und bei mehr Wind bis an die 28kts schafft – wenn man mutig ist.  

In der Folge setzten wir uns mit einer kleineren Version der Quant 23 auseinander – der Quant 17, die es bisher nur als Prototyp gibt und eine weitere erzählenswerte Geschichte wäre. 

Wie man sieht, waren wir meist sehr beschäftigt aber trotzdem aufmerksam und neugierig.

Für uns war klar, dass Foils Zukunft haben und dass der Einstieg für die «grosse Masse» wohl am ehesten über kleine, einfachere und günstigere Boote führen würde. Deshalb flogen Michi und ich 2016 erstmals nach Australien, wo wir den Prototyp eines Einhandbootes mit T-Foils kennenlernten.

Diese Leute wollten dasselbe wie wir: «Schnelles segeln für Amateure»!

So entstand das, was wir ab April 2018 als «Skeeta» in Europa erfolgreich einführten. Heute ist die Skeeta gefragt und fast immer ausverkauft und global ein Begriff – nach der Q23 das zweite Boot. Soweit ich es beurteilen kann, haben wir alle zusammen mit relativ kleinem Budget sehr viel erreicht, weil wir wenig Fehler machten. Ein bisschen stolz darf man da schon sein. 

Dr. med. Andreas Müller

Den ersten (Selbst-)Versuch in Sachen «Nautik» machte ich – 10jährig – auf einem «Gummiboot», das ich mittels Bambusstange und aufgeschnittenen Plastiktüten zu einem «Segelboot» aufwertete. Über eine gemächliche Verdrängerfahrt kam ich damit nicht hinaus und so bemühte ich mich um eine «Testfahrt» auf einer 420er-Jolle, die mir die nächst höhere Sphäre des Segelsports eröffnete: Das Gleiten.
Das gefiel mir gut, sodass ich in die Finn Dinghy-Klasse einstieg und dort national und international auch in gröbsten Bedingungen «überlebte».

In reiferen Jahren und mitten im hektischen Berufsleben stehend, wurde ich Mitbesitzer einer Esse-Yacht und zusammen waren wir vor allem auf dem Zürichsee unterwegs.

Wie das öfter vorkommt, fehlte für eine Regatta ein dritter Mann. So lernte ich Michi Aeppli kennen, der spontan einsprang. Es war eine interessante Erfahrung – statt einem befanden sich nun zwei Alpha-Tiere an Bord.

Sie erraten es schon – eine eingeschworene Mannschaft wurden wir in dieser Zusammensetzung nicht. Aber ich fand «diesen Michi» interessant genug, um in weiterhin zu treffen und wir wurden schnell gute Kollegen. Ich erfuhr von ihm viel Neues zum Segelsport und eines Tages kam das Thema «Foiling» auf. So wurde ich schliesslich Mitbesitzer einer neuen Quant 30, ausgerüstet mit den damals revolutionären DSS-Foils.

Das war eine andere Liga und ich war begeistert – obwohl Full-Foiling war das noch nicht. Das kam erst noch.

Den ersten Schlag auf einer Quant 23 – dem damals letzten Spross der QuantBoats-Familie – werde ich nie vergessen. Es war ein wunder-schöner jedoch feucht-warmer Sommertag – und still ruhte der See – aber nur anfänglich. Regenschauer brachten Böen und die waren mehr als stark genug, um auf die Foils zu kommen.

Zwischen Bangen und Jubilieren flog ich, festgeklammert auf dem Cockpit Boden über den See – der wie mir schien – plötzlich deutlich schrumpfte. Ich war total «geflasht» aber nach diesem ersten Erlebnis auch gleich süchtig nach mehr.

Folgerichtig orderte ich eine Q23. Gleich nach der Auslieferung am unteren Ende des Zürichsees, gab es reichlich Wind und wir rasten direkt auf die Brücke am See-Ende zu und mir war nicht wirklich klar, wie man so ein Boot stoppt. Die Brücke steht noch und das Boot hat es auch überlebt.

Mir gefiel der Umgang mit dem Thema Foiling (es war eine interessante Abwechslung zu meinem Beruf als Mediziner) und als ich von den Gründungspartnern Max Schmid und Michael Aeppli eingeladen wurde Partner bei QuantBoats zu werden, schlug ich ein.
Seitdem nehme ich in dieser zusätzlichen Rolle an allen Abenteuern dieser verrückten Firma teil und pflege auch vermehrt Umgang mit jüngeren Leuten und Jugendlichen, die mit dem Foiling-Sport den neuen oder erneuerten Einstieg ins Segeln gefunden haben. Selbst meine eigenen Söhne zeigen wieder Interesse daran, nachdem sie als «Opti-Senioren» bereits einen frühen Rücktritt vom Segelsport gaben.

Das Gefühl, welches Foilen vermittelt, ist nicht einfach zu beschreiben

Man konzentriert sich, der Körper steht unter Spannung, der Geist fokussiert auf Hier und Jetzt und am Ende resultiert totale Entspannung und Zufriedenheit – der Alltag bleibt am Ufer. Es ist erstaunlich!