Geschichte

Wie ein Start-Up die Entwicklung
im Yachtdesign massgeblich mitgestaltet
und inspiriert.

Michael Aeppli, Gründungspartner
von QuantBoats AG

INTRO

Entstehung und Entwicklung

Zwischen 2000 und 2010 segelten wir vornehmlich auf unseren Seen in der Schweiz und im benachbarten Ausland auf den Sportbooten, die zu dieser Zeit auf den Markt kamen und im Bereich um 28 Fuss Länge lagen. Eine Weile waren wir mit diesen Booten recht zufrieden. Wir segelten Up & Down Regatten und vermehrt auch das, was wir «Langstrecken-Regatten» nennen. Im Englischen nennt man sie «Geografical races» – also den See hinauf und hinunter, mit Landmarken oder Zwischenzielen, die zu runden sind.

Diese Rennen in grossen gemischten Feldern finden in den Sommermonaten statt – der Wind weht mehrheitlich leicht, aber es können unberechenbare Situationen entstehen, wenn sich Gewitter mit teilweise sehr starken, böigen Winden entladen. 

Wir haben rasch viel gelernt und waren mit unseren, vergleichsweise kleinen Booten immer öfter in den Spitzengruppen anzutreffen. Dort schlugen wir uns mit Yachten mit wesentlich höherem Potential herum.

Kurz gesagt: Bei leichten und sehr leichten Winden konnten wir gut mithalten. Sobald es jedoch auffrischte, sahen wir diese Konkurrenz meist nur noch von hinten.

Irgendwann begannen wir uns zu fragen, wie man die generelle Performance sportlicher Boote verbessern könnte, ohne dabei zu extremen Massnahmen greifen zu müssen. Katamarane oder «Liberas» standen aus Kosten- und Praktikabilitätsgründen nie zur Diskussion.

In der Analyse waren wir uns einig, dass es um Länge geht und auch um Masthöhe. Es schien, dass man wenig tun konnte, ausser ebenfalls ein grosses Boot zu bauen. Weil wir das aber nicht wollten, begannen wir ernsthafter über einen dritten wesentlichen Faktor nachzudenken – über den der «Stabilität».

Es war bis dahin sozusagen ein Dogma, dass Stabilität ausschliesslich mit (viel) Gewicht an der Flosse zu erreichen war, weil «überbreite» Boote für notorische Leichtwindrevieren ungeeignet sind.
Die Alternative waren schlankere Bootskörper dafpür mit mehr Ballast. Ein Bleikörper von 500 bis 750kgs Gewicht an einem 8.5m Boot war für uns ebenfalls nicht attraktiv. Solange bei den vorherrschenden leichten Winden keine Krängung entsteht, zieht dieser Ballast das Boot nach unten und erzeugt zusätzlichen Formwiderstand. $

Sehr breit oder sehr schwer – beides kam für uns nicht in Frage.

Legt der Wind zu, profitieren die schwereren Sportboote erstmal von ihrer Stabilität – allerdings nur auf Kursen gegen den Wind. Kann man hingegen mit offeneren Segeln den optimalen Regatta-Kurs halten, kehrt sich das Blatt und ein leichtes, gut geformtes Sportboot wird viel früher seine Rumpfgeschwindigkeit erreichen oder sogar überschreiten und damit einem gleitenden Zustand nahe kommen.
Weil wir bei diesen Regatten jedoch selten längere Kurse mit ausreichend kräftigem Wind von hinten oder der Seite in einer Stärke, die eine Gleitfahrt ermöglichen würde, absolvieren können, reicht ein leichtes Boot alleine nicht aus, um echte Vorteile zu haben.

Guter Rat war also teuer!

Da ich selber kein Designer bin, suchte ich erst mal nach Ansichten und Meinungen von den Leuten, die sich beruflich mit diesen Dingen auseinandersetzen.

Ich hoffte, in meinen Magazinen und auf dem Internet auf ein „Nugget“ zu stossen und schliesslich die Goldmine zu entdecken, um das vertrackte Stabilitäts-Dilemma, dem Einrumpfboote ausgeliefert sind, aufzulösen.

Bevor wir DSS entdeckten segelten wir mit solchen oder ähnlichen Sportbooten von rund 8.5m Länge und zwischen 1’000 und 1‘350kgs Verdrängung. Sie galten damals als „state of the art“, zumindest auf europäischen Binnenrevieren.
Die einfache Grafik verdeutlicht das klassische «Stabilitäts-Dilemma» vor dem wir damals standen, weil wir keine breiten Boote, keine eine grosse Crew oder andere technisch komplexe und teure Einrichtungen wie ein Schwenkkiel (canting keel), Wasserballast etc. wollten.
Wir freuen uns über Deine Fragen

Das Thema «Foils» ist für viele noch sehr neu – gerne geben wir Dir unser Wissen und unsere Erfahrung weiter.