So wurde QuantBoats zu einem Begriff

Dank der Quant28 wurde QuantBoats über die Region hinaus rasch bekannt.
Die Q28er war indes kein Boot für jedermann. Vielen galt sie als kleine „Libera“,
als zwar schnell aber auch als zickig.

2013
2014

Um eine grössere Gruppe von innovationsfreudigen Segler/Innen von DSS überzeugen, brauchten wir ein Boot mit mehr „user-friendliness“!

So schnell die DSS-Quant28 war, so anforderungsreich war sie bei gewissen Bedingungen auch zu segeln. Unsere anvisierte Zielgruppe sah dieses Gerät offenbar als reinrassiges Rennboot, bestückt mit einer wenig erprobten Technologie (DSS) und preislich auf einem eher gehobenen Niveau. 

Und das konnte man nicht bestreiten. Die Q28 war ein Konzept-Vollkarbon-Boot, welches entwickelt und gebaut wurde, um zu demonstrieren, wie Foils eingesetzt werden können, um die Leistung von –  an sich konventionellen Segelbooten – dramatisch zu erhöhen.

Die Lateralflächen waren bei der Q28 minimal bemessen und die Profile an Kiel und Ruder dünn. Bei leichten Winden nach einer Wende wieder Fahrt aufzunehmen war anstrengend und wenn sich Mannschaft und Steuermann nicht voll konzentrierten, schmierte das Boot gerne seitlich ab. Man musste es sehr sorgfältig „um die Ecke tragen“ und erst wieder Fahrt aufnehmen lassen, bevor man anluven konnte.

Bei heftigen Ruderausschlägen stand man sofort. Kein Wunder bei dem tiefen Gewicht. Bei mehr Wind liess die Stabilität zu wünschen übrig. Halsen bei Wind unter Gennaker und Foils setzten eine koordiniertes Vorgehen der Mannschaft voraus – und das musste geübt werden. Solange man nicht wusste, wie das Boot zu handhaben ist, kamen gewisse Testsegler oder Einsteiger auf dem Boot schon bei netten Bedingungen an den Anschlag und manche legten die Kiste sogar aufs Ohr.

Das Ziel war also aus der Q28 ein Boot zu «destillieren», welches über ein ganzes Rennen gesehen schneller sein sollte, als das Ur-Muster, geleichzeitig bedienungs-freundlicher und komfortabler.

Die drei Hauptunterschiede würden sein:

1. Mehr Länge über alles

2. Ein Bi-Foil-System, welches jegliche Bedienung bei Leichtwind erübrigte (den lateralen Foil der Q28 musste bei jeder Wende oder Halse hin- und hergeschoben werden, unabhängig davon ob der Foil zuarbeiten hatte oder nicht)

3. Ein System, bei dem die Racks nicht eingeschoben werden mussten sondern hochgeklappt werden konnten.

Das neue Boot – die Quant 30 – war also weit mehr als nur eine „Touring-Variante“
der Q28, auch in der Ausführung wurde der Optik weit mehr Aufmerksamkeit geschenkt als beim vorangegangenen Boot. Die Erscheinung der Q30 verbreitet immer auch einen Hauch von Luxus, wo immer man sie zu Wasser liess.

Schlepptank-Versuche und ihre Auswertung führten zu den Linien, die auch dieses Boot zu einem überragenden Lakeracer in seiner Grössenklasse machen würden.

Hugh Welbourn der (natürlich) auch dieses Boot zeichnete drückte es in typisch britischer Manier so aus:

«Wir sind generell ein bisschen schlanker geworden. Es ist ein Serienboot für Leute, die nicht unbedingt Top-Segler sind. Es ist (im Vergleich zur Q28) ein wenig anders abgestimmt, damit es einfacher zu segeln ist, aber es wird immer noch sehr schnell sein».

Und natürlich starteten wir sofort mit dem Testen. Die Teilnahme an Regatten, sind dafür meist das effizienteste Mittel und es stellte sich bald heraus, dass auch die Q30 sich in den Händen guter Segler/innen zu einer Seriensiegerin entwickeln würde.

Von der Q30 wurden in der Folge immerhin vier Boote  gebaut (der Preis lag bei ca. CHF 250’000), die auch heute noch im Einsatz sind und wie erwaratet viele Regattaerfolge erzielten.

Ein österreichisches Team von Olympia-erprobten 49er- Segler/innen brachte das Kunststück fertig mit einer Q30 unser bestes Bol d‘Or Resultat zu toppen – sie wurden in einer Starkwindausgabe dieser Regatta 6. Einrumpfboot und somit besser als unser 7. Platz mit der Q28. Der kleine Unterschied war der, dass sie zeitlich dramatisch viel näher an der Spitzengruppe lagen als wir damals und das bei sehr viel Wind, wofür die Q30 eigentlich nicht entwickelt wurden.

An der Cento Miglia in 2016 ärgerte dieselbe Crew die grossen Liberas.
Sie entfernten an der Q30 kurzerhand die Kielbombe (minus 280kgs) und segelten das Boot als reine Jolle. Resultat: 3. Einrumpfboot über alles gleich hinter zwei Libera A (ca. 14m Rumpflänge). Wer kann, der kann 🙂

Die Q30 mit ihrem neuartigen Foil-Arrangement wurde bei Schlepptankversuchen überprüft und optimiert.
Die Entwicklung von der Welbourn 25 über die Quant28 zur Quant30 zeigt den Trend zu mehr Länge und schlankeren Rümpfen. Eines der typischen Merkmale für schnelle Boote auf Binnenrevieren.
Die Silhouette der Quant30 zeigt den grosszügig bemessenen Segelplan und die Schlankheit des Rumpfes deutlich.
Das gewählte Foil-Arrangement erfordern eine auf den ersten Blick nicht sichtbare komplexe Geometrie, auf welche die Konstruktion des Gehäuses im Innern des Bootes Rücksicht nehmen muss.
Der zukünftige Arbeitsplatz für die Crew. Obwohl über 9m lang kommt das Boot mit nur einer Winsch aus – auch das deutet auf den «Dinghy» Charakter des Bootes hin.
Downwind unter Gennaker bewegt sich eine Q30 mit grossem Drang vorwärts. Die hohe konstante Geschwindigkeit erinnert manchmal an ein Motorboot.
Wir freuen uns über Deine Fragen

Das Thema «Foils» ist für viele noch sehr neu – gerne geben wir Dir unser Wissen und unsere Erfahrung weiter.